Verwirrung und Orientierungslosigkeit sind für viele Menschen im Alter und ihre pflegenden Angehörigen eine Warnung. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Alzheimer. Das ist die häufigste Form der Demenz. Wenn Sie selbst Angehörige mit dieser Erkrankung pflegen, dann wissen Sie: Es ist mehr als einfach nur Vergesslichkeit. Die Patienten verändern sich und ihr Verhalten mit Fortschreiten der Krankheit – Aggressionen und Depressionen sind leider keine Seltenheit. Grundsätzlich gilt Alzheimer als unheilbar, kann aber therapeutisch begleitet werden. Wird die Krankheit früh genug erkannt, kann die Behandlung die Symptome mildern und so die Lebensqualität der Patienten verbessern. Über das Stadium der Erkrankung kann ein Alzheimer-Test Aufschluss geben. Wir erklären Ihnen, was sich hinter der Krankheit verbirgt und welche verschiedenen Tests für Demenz es gibt.
Die Begriffe Alzheimer und Demenz sind den meisten bekannt. Viele wissen jedoch nicht, was genau sich dahinter verbirgt. Manche glauben, es handle sich dabei lediglich um intensive Vergesslichkeit, aber dem ist nicht so. Wer bereits mit Alzheimer-Patienten Kontakt hatte, konnte viele weitere Facetten der Erkrankung beobachten. Bevor wir auf die Demenz-Tests eingehen, steht Alzheimer als Krankheit im Vordergrund.
Alzheimer und Demenz werden häufig gleichgesetzt, dabei handelt es sich beim Alzheimer um eine Form der Demenz. Es gibt rund 50 verschiedene Demenzformen, die den Abbau der Gehirnleistung gemeinsam haben. Obwohl Demenz und insbesondere die Alzheimer-Form intensiv erforscht werden, sind noch nicht alle Ursachen für die Erkrankung bekannt.
In einem gesunden Gehirn befinden sich über 100 Milliarden Nervenzellen, die über die Synapsen verbunden ein großes, komplexes System bilden. Die Nervenzellen arbeiten gewissermaßen rund um die Uhr, verarbeiten Eindrücke, Reize und Informationen. Diese werden über die Synapsen von Nervenzelle zu Nervenzelle bis zum jeweiligen Gehirnbereich weitergeleitet und dort verarbeitet. Das ist der Normalzustand.
Das passiert bei der Alzheimer-Erkrankung:
Bei einem Patienten mit Alzheimer kommt es zu Aussetzern zwischen den einzelnen Nervenzellen, denn die Synapsen arbeiten nicht mehr korrekt. Das bedeutet: Die Informationen, die eigentlich weitergeleitet und verarbeitet werden müssten, stocken. Mit Fortschreiten der Erkrankung werden neben den Synapsen auch die Nervenzellen selbst geschädigt und sterben ab. Auf Dauer wird dadurch die geistige Leistung teilweise stark beeinträchtigt, was sich durch viele verschiedene Symptome abzeichnet.
Aber woher kommt der Abbau der Synapsen und Nervenzellen? Die Ursachenforschung ist noch nicht am Ziel. Bisher ist jedoch bekannt, dass zwei Eiweißablagerungen eine Rolle spielen, die bei einer Erkrankung ihre Funktion verändern, Ablagerungen zwischen den Nervenzellen bilden und zu ihrem Zerfall beitragen können.
Es gibt Symptome, die auf die Alzheimer-Erkrankung hindeuten. Werden diese bei einem Angehörigen oder einem Patienten beobachtet, ist ein Alzheimer- oder Demenz-Test der nächste Schritt. Wie erkennt man Alzheimer? Es treten viele Symptome auf, die häufigsten sind:
Gedächtnisstörungen
Sprachstörungen bzw. Wortfindungsstörungen
Störungen der Wahrnehmung
Beeinträchtigung von planerischem Denken und Handeln
Verminderung der Alltagskompetenz
Einschränkungen bei zeitlicher und örtlicher Orientierung
Um schnell handeln zu können, ist die Früherkennung von Alzheimer besonders wichtig. Ein Alzheimer-Test kann genau dabei helfen.
Es gibt verschiedene Methoden, um Alzheimer zu erkennen. Eine feste Diagnose kann jedoch immer nur ein Arzt stellen. Online finden Sie unter anderem Demenz-Test-Fragebögen und Gedächtnisstörungs-Tests. Diese geben eine grobe Orientierung bei ersten Anzeichen von Alzheimer und können auf die Erkrankung hindeuten. Mit einzelnen Ja-Nein-Fragen wie "Vergessen Sie häufig Termine?", oder "Haben Sie wiederholt Orientierungsprobleme?" wird mit diesem Alzheimer-Demenz-Test online eine Richtung vorgegeben, die für oder gegen eine Alzheimer-Krankheit spricht.
Darüber hinaus gibt es verschiedene sogenannte psychometrische Alzheimer-Tests. Bei solch einem Test wird von Fachpersonal eine standardisierte Situation künstlich erzeugt und das Verhalten des Patienten analysiert. Diese Alzheimer-Tests ersetzen keine Diagnose, können aber zuverlässige Hinweise auf Demenz geben. Zu diesen Alzheimer-Tests zählen:
der DemTect (Demenz-Detektions-Test),
der MMST (Mini-Mental-Status-Test),
der MoCa-Test (Montreal-Cognitive-Assessment-Test) und
der Uhrentest.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie beim Alzheimer-Test erste Anzeichen ablesen können und wie die Tests durchgeführt werden. Kleiner Hinweise: Natürlich gibt es verschiedene Demenztests online. Aus fachlicher Sicht können bei diesen Alzheimer-Tests jedoch nur brauchbare Ergebnisse gezogen werden, wenn diese von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
Das Ziel dieses Tests wird schon im Namen deutlich: Demenz soll detektiert werden. Anhand dieses Alzheimer-Tests können kognitive Einschränkungen bei Pflegebedürftigen früh erkannt werden, sodass eine Behandlung eingeleitet werden kann. Beim Patienten werden verschiedene kognitive Funktionen überprüft, deren Beeinträchtigung auf eine mögliche Erkrankung hindeutet. Der Test besteht aus 5 Teilen, die jeweils bepunktet werden:
Wörterreihen wiederholen: Dem Patienten wird eine Reihe aus 10 verschiedenen Wörtern langsam vorgelesen. Im Anschluss soll dieser möglichst viele der genannten Begriffe wiederholen. Dieser Vorgang wird beim Test auf Alzheimer zweimal durchgeführt. Jeder richtig genannte Begriff gibt jeweils einen Punkt (höchstens 20 Punkte).
Zahlen in Wörter umwandeln: Bei dieser Aufgabe soll der Patient Zahlen in Wörter umwandeln und umgekehrt. Zunächst werden zwei Ziffern aufgeschrieben, die der Patient in Zahlwörter umwandeln soll, z. B. 219 in zweihundertneunzehn. Danach sollen die Zahlwörter wiederum in Ziffern umgewandelt werden. Jede richtige Umwandlung ergibt einen Punkt, es sind 4 Punkte möglich.
Supermarkt: Hier soll der Patient Artikel aufzählen, die es im Supermarkt zu kaufen gibt. Für jedes Produkt gibt es einen Punkt, es können bei diesem Teil des Alzheimer-Tests 30 Punkte erreicht werden.
Zahlenfolge umkehren: Für diesen Teil vom Alzheimer-Test beim Hausarzt wird dem Patienten eine Zahlenreihe genannt, die dieser umgekehrt wiederholen soll, z. B. 5 – 4 – 8 oder 8 – 4 – 5. Es wird mit 2 Zahlen begonnen und geht bis zu einer Zahlenreihe aus 6 Ziffern. Je nachdem, wie lang die längste korrekte Zahlenreihe ist, erhält der Patient die Punkte. Kann er die 5. Zahlenreihe korrekt wiedergeben, erhält er also 5 Punkte.
Wörterreihe wiederholen: Am Ende des Tests wird der Patient erneut nach den Wörtern aus Aufgabe 1 gefragt. Für jeden richtigen Begriff erhält er einen Punkt.
Zur Auswertung für diese Demenz-Test-Fragen finden Sie online einen Bewertungsbogen. Dieser gibt für jede Aufgabe an, welchen Testwert die gesammelten Punkte ergeben. Für die Endauswertung vom Alzheimer-Test gibt es die DemTect-Skala, die einen Verdacht auf Demenz angeben kann. Sollten Sie diesen Alzheimer-Test mit einem Patienten oder Angehörigen durchführen und erhalten dadurch einen Hinweis auf den Verdacht von Demenz, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Dieser Alzheimer-Test beim Arzt ist einer der wichtigsten und kann bei der Früherkennung von Demenz hilfreich sein. Durch den Test werden Gedächtnisstörungen und andere Beeinträchtigungen von Patienten erfasst – und das nicht nur zur Diagnose, sondern auch begleitend während der Therapie, um den Krankheitsverlauf zu verfolgen. Beim MMST werden dem Patienten in einem Demenz-Test-Fragebogen insgesamt 30 Fragen und Aufgaben aus 5 verschiedenen Kategorien gestellt:
Sprache
Orientierung
Erinnerungsfähigkeit
Merkfähigkeit
Aufmerksamkeit & Rechenfähigkeit
Der Alzheimer-Test wird in einem Zeitraum von 30 Minuten durchgeführt und dann anhand eines vorgegebenen Schemas ausgewertet.
Dieser Test auf Demenz wird besonders häufig eingesetzt, um die Alzheimer-Krankheit im Frühstadium zu erkennen. Er ist bei leichten kognitiven Einschränkungen etwas genauer als der MMST. Auch hier werden Fragen und Aufgaben gestellt, die Raumwahrnehmung, Gedächtnisleistung, Orientierung, Wortfindung und Co. überprüfen. Dieser Alzheimer-Test ist nicht nur für die Bestimmung von Demenz geeignet, sondern kann auch bei dem Verdacht auf andere Gehirnkrankheiten eingesetzt werden, wie Parkinson, MS oder Schlaganfall.
Als Alzheimer-Test ist diese Variante wohl die bekannteste. Durch diesen Test können insbesondere zwei Fähigkeiten überprüft werden:
Gedächtnisleistung und
Raumwahrnehmung.
Alles, was für den Test benötigt wird, ist ein Blatt Papier und ein Stift. Und so funktioniert der Demenz-Test mit Uhr:
Die Testperson erhält ein Blatt Papier und einen Stift.
Die Aufgabe: Zeichnen Sie eine Uhr. Es gibt verschiedene Variationen dieses Tests: Bei einigen ist bereits der Kreis als Form der Uhr aufgezeichnet, bei anderen nicht.
Der Patient soll nun eine Uhr zeichnen bzw. die fehlenden Ziffern im Kreis eintragen.
Ist dies geschehen, gibt es eine weitere Aufgabe: Der Patient soll eine Uhrzeit auf das Ziffernblatt malen, mit Stunden- und Minutenzeiger.
Zur Auswertung sind hier verschiedene Kriterien wichtig: Hat die Testperson Probleme beim Zeichnen? In welcher Reihenfolge geht sie vor? Werden häufig Korrekturen gemacht? Wie viel Zeit wird für die Aufgabe benötigt?
Da es verschiedene Variationen dieses Tests auf Demenz gibt, ist auch die Auswertung jeweils unterschiedlich. Es werden unter anderem Kriterien herangezogen wie der richtige Abstand zwischen den Ziffern, die korrekte Anordnung dieser und die Darstellung der Uhrzeiger. Es gibt Patienten, die diese Aufgabe nur mit leichten Fehlern erfüllen. Sind die Ziffern aber beispielsweise nur auf einer Seite vom Ziffernblatt angeordnet, spricht das für die Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten.
Es gibt viele verschiedene Alzheimer-Tests, die die kognitiven Fähigkeiten überprüfen und einen Hinweis auf eine Demenz-Erkrankung geben können. Wichtig ist, dass diese Tests immer von Fachpersonal durchgeführt werden und dass die richtige Testumgebung geschaffen wird. Man sollte niemals ausschließen, dass auch andere Erkrankungen die eventuellen Beeinträchtigungen auslösen könnten und daher bei ersten Anzeichen von Alzheimer immer einen Arzt aufsuchen. Darüber hinaus äußert sich jede der 50 Formen der Demenz mit etwas anderen Symptomen. Es ist also wichtig, zu differenzieren und den Test nicht als alleinige Diagnose zu nutzen.
Egal, ob Sie Menschen pflegen, die Alzheimer haben oder an einer anderen Krankheit leiden – die Pflegebox kann Ihnen im alltäglichen Leben eine wertvolle Hilfe sein. Stellen Sie die notwendigen Materialien individuell zusammen und wir schicken Ihnen in regelmäßigen Abständen die Utensilien zu.