2022-12-28

Richtige Katheterpflege: Wichtige Hinweise für Angehörige & Pflegende

Das Thema der Katheterpflege ist für Betroffene und Angehörige teilweise mit Unwohlsein oder gar Scham verbunden. Dabei ist die richtige Katheterpflege entscheidend, um Beschwerden oder Infektionen zu verhindern. Da sich die betroffenen Personen oft nicht selbst helfen können, ist die einfühlsame Hilfe durch vertrauensvolle Zuwendung ganz besonders wichtig.

An dieser Stelle erfahren Sie grundsätzliche Hinweise zur Pflege und mehr darüber, welche möglichen Komplikationen in diesem Zusammenhang auftreten können. Verschiedene Arten von Kathetern sind dabei zu berücksichtigen. Außerdem gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die im Rahmen der Pflege ergriffen werden müssen. Auch bei Mann und Frau gibt es Abweichungen, die zu berücksichtigen sind.

Wann ist ein Katheter nötig & wie läuft die Pflege ab?

Es kann bei verschiedenen Krankheiten der Fall sein, dass ein Schlauch in der Blase zum Auffangen des Urins erforderlich ist. Ein solcher Blasenkatheter führt den Urin in einen Beutel außerhalb des Körpers ab. Zu unterscheiden ist in einen kurzzeitig erforderlichen Katheter sowie in einen Dauerkatheter. Außerdem sind bei der Blasenkatheter-Pflege in verschiedene Typen des Katheters zu unterscheiden, bei dem es zu unterschiedlichen Komplikationen kommen kann.

Ein transurethraler Katheter wird dabei durch die Harnröhre in die Blase eingelegt. Davon zu unterscheiden ist ein subrapubischer Katheter, bei dem eine Verbindung zwischen Blase und der unteren Bauchdecke geschaffen wird. Je nach vorhandenen Beschwerden und je nach Krankheitsbild kommt in den meisten Fällen einer dieser beiden Kathetertypen zum Einsatz, die am bekanntesten sind. Wenn dazu geraten wird, einen Katheter zu legen, sollte der Arzt diese Entscheidung immer begründen können. Denn einfach Inkontinenz als Grund anzugeben, reicht hier nicht aus, sodass weitere Beschwerden oder Erkrankungen als Grund zu nennen sind.

Da ein nicht geringfügiges Infektionsrisiko mit einem Katheter einhergeht, muss es aus medizinischen Gründen unbedingt erforderlich sein, einen solchen zu legen. Das ist sowohl bei einem kurzfristigen Einsatz als auch bei einem Dauerkatheter zu beachten. Außerdem muss das Personal speziell im Umgang mit Kathetern geschult sein, um die Katheterpflege richtig umzusetzen.

Gleiches gilt für Personen, welche die Katheterpflege bei Angehörigen umsetzen. Andernfalls kann es selbst bei durchgeführter Katheterpflege zu Beschwerden oder gar zu nicht unbedenklichen Infektionen kommen. Zusätzlich muss der Katheter in Bezug auf die Größe passen und mit passenden Materialien gelegt werden. Eine sterile Arbeitsweise ist von großer Bedeutung, da sich nur so weitere Komplikationen verhindern lassen.

Achtung: Eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit ist, genau wie das regelmäßige Leeren des Urinbeutels, von großer Bedeutung. Auf diese Weise lassen sich Entzündungen, Verkrustungen der Schläuche und weitere Schwierigkeiten vorbeugen. Das Risiko einer Verstopfung des Katheters sinkt dadurch ebenfalls, sodass die Katheterpflege, viel Flüssigkeit und der richtige Umgang mit dem Urinbeutel entscheidend sind.

Dauerkatheterö-Pflege: Was gibt es bei der Katheterpflege zu beachten?

In einigen Fällen ist es mit einem kurzfristig eingesetzten Katheter nicht getan. Ein dauerhaft eingesetzter Katheter benötigt entsprechend sorgfältige Pflege, um keine weiteren Beschwerden hervorzurufen. Es kann beispielsweise vorkommen, dass die Einstichstelle am Anfang mit einer Kompresse zu schützen ist. Schon bald entfällt diese Notwendigkeit bei einem Dauerkatheter, der auch als Verweilkatheter bezeichnet wird.

Bei der Dauerkatheter-Pflege ist darauf zu achten, dass das vorhandene geschlossene System in regelmäßigen Abständen gewechselt wird. Die richtige Blasendauerkatheter-Pflege kann dabei helfen, dass weitere Beschwerden gar nicht erst auftreten können. Das herausragende Stück des Katheters ist bei einem Dauerkatheter immer zuerst zu reinigen. Die Blasenverweilkatheter-Pflege ist umso wichtiger, da auf diese Weise die sehr hohe Infektionsgefahr gelindert wird.

Darüber hinaus sind sowohl der Katheter an sich, die gesamte Genitalregion und die Mündung der Harnröhre mindestens einmal täglich zu reinigen. Dafür kommen Wasser und eine spezielle Seifenlösung zum Einsatz, die bei der Dauerkatheter-Pflege genau wie bei der Pflege eines kurzfristig gelegten Katheters genutzt wird.

Einmal bis zweimal am Tag muss eine Katheterpflege jedoch erfolgen, um die Möglichkeit einer sehr unangenehmen Entzündung der Harnwege zu reduzieren. Bei der Pflege eines transurethralen Katheters ist zu beachten, dass eine sehr regelmäßige Pflege und Reinigung von diesem entscheidend ist. Nur dann lassen sich Infektionen so weit wie möglich verhindern. Das gilt vor allem bei einer längeren Verweildauer von diesem Kathetertypen.

Verstopften Katheter spülen: Wichtige Hinweise für die Pflege

Es kann im Rahmen der Katheterpflege nicht nur zu einer Infektion kommen. Eine Verstopfung des Katheters ist ebenfalls möglich, die im Rahmen der Pflege unbedingt zu bemerken und entsprechend zu behandeln ist. Die Frage "Der Katheter läuft nicht, was tun?" tritt schließlich häufig auf und ist dabei definitiv nicht unwichtig.

Neben möglichen Infektionen der Katheter kann es häufig vorkommen, dass ein Blasenkatheter verstopft. Wichtig ist in einem solchen Fall die richtige Vorgehensweise und Katheterpflege, um hier weiteren Beschwerden vorzubeugen und um so frühzeitig wie nur möglich zu handeln.

Üblich ist das Katheter-Spülen mit Kochsalzlösung, die speziell für diesen Zweck genutzt wird. Darüber hinaus kommt beim Katheter-Spülen gegebenenfalls NaCl, also Kochsalzlösung, zum Einsatz. Die Entscheidung der richtigen Pflege wird von der jeweiligen Pflegekraft getroffen. Sobald der Katheter nicht mehr läuft, kann eine Verstopfung vorliegen. Der jeweilige Patient muss in solch einem Fall möglichst schnell behandelt werden, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Das Spülen von einem Katheter sollte nie von Privatpersonen erfolgen. Die Gefahr einer falschen Durchführung oder von weiteren Komplikationen ist in diesem Zusammenhang einfach zu groß. Daher ist es nicht empfehlenswert, an dieser Stelle weitere Anleitungen für die Durchführung einer solchen Spülung zu geben. Sobald von einem verstopften Katheter auszugehen ist, sollte somit eine Pflegekraft informiert werden. Diese muss im Umgang mit Kathetern geschult sein, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Suprapubischer Katheter: Pflege & Komplikationen

Bei der Pflege eines suprapubischen Katheters kann es zu Komplikationen mit der Einstichstelle kommen. Diese wird zwar anfangs abgedeckt und ist im Rahmen der Katheterpflege regelmäßig zu reinigen, dennoch kann eine solche Entzündung nicht ganz ausgeschlossen werden.

Rötungen, Schwellungen, Schmerzen oder erhöhte Temperatur sind daher unbedingt zu beachten, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Bauchdeckenkatheter-Probleme treten vor allem bei mangelnder Hygiene auf. Oder dann, wenn die Katheterpflege nicht von fachgerechtem Durchspülen begleitet wird.

Übrigens: Falls kleinere Mengen Urin an der Einstichstelle austreten, ist das kein Zeichen von mangelhafter Katheter-Pflege! Es handelt sich um einen möglichen Nebeneffekt, bei dem eine Kompresse helfen kann, um hier keine Schwierigkeiten mit verschmutzter Kleidung zu bekommen. Zu beachten ist darüber hinaus, dass diese Form von einem Katheter nur im Rahmen einer Operation einsetzbar ist. Eine Spülung der Harnblase ist mit diesem Katheter nicht möglich, wodurch das Risiko für Harnwegsinfektionen und weitere Komplikationen ansteigt.

Im Gegensatz dazu ist aber genauso zu beachten, dass dieser Kathetertyp meist besser verträglich ist und sich vor allem als Dauerkatheter besser eignet. Infektionen am Katheter an sich treten insgesamt seltener auf. Die Katheterpflege ist ein wenig einfacher und im Alltag ist der Umgang damit leichter als mit einem transurethralen Katheter. Somit ist immer abzuwägen, welche Variante sich besser eignet. Dabei ist vor allem der Blick auf die Verweildauer sowie auf mögliche Komplikationen von Bedeutung.

Katheter Spülen beim Mann: Katheterpflege bei Mann und Frau

Um das Thema Katheter Spülen kommen weder Privatpersonen noch Pflegekräfte im Rahmen der Katheterpflege herum. Zu beachten ist dabei, worin Unterschiede bei der Katheterpflege von Mann und Frau bestehen, um passend vorzugehen. Bei der Katheter-Desinfektions-Pflege ist beim Mann die Vorhaut beim Penis zurückzuziehen, um eine richtige Reinigung zu ermöglichen.

Bei Frauen ist von der Scheide zum Anus eine Reinigung durchzuführen, um Probleme mit Keimen zu verhindern. Wo der Katheter herausragt, ist immer die Reinigung und Desinfektion durchzuführen, jedoch ist der gesamte Intimbereich bei Männern genau wie bei Frauen zu waschen.

Bei der Katheterpflege ist zu beachten, dass eine Spülung von einem Katheter nur von einer Pflegekraft durchzuführen ist. Die Spülung ist wichtig, um Ablagerungen im Urinschlauch und im Katheter vorzubeugen. Daher sollte das Blasenkatheter-Spülen nie eigenmächtig umgesetzt werden, dabei ist immer eine Pflegekraft zu kontaktieren. Und hier machen wir keinen Unterschied, denn: Das gilt für Männer genau wie für Frauen.

Fazit: Katheterpflege professionell angehen & Komplikationen vermeiden

Die gewissenhafte Katheterpflege ist sowohl im Rahmen der Pflege als auch von Angehörigen, falls erforderlich, umzusetzen. Sie ist ein absolutes Muss und sollte nur mit dem notwendigen Fachwissen durchgeführt werden. Mangelnde Hygiene oder nicht richtig umgesetzte Katheterpflege können dazu führen, dass Infektionen auftreten. Um es dem Patienten so angenehm wie nur möglich zu machen, ist es daher wichtig, die Katheterpflege professionell umzusetzen.

Vor allem bei Pflegekräften sind an dieser Stelle entsprechende Schulungen üblich, um auf alle Besonderheiten im Zusammenhang einzugehen. Schließlich kann es zu unterschiedlichen Komplikationen, Beschwerden oder zu einer Verstopfung des Katheters kommen. Entsprechend wichtig ist es, richtig zu handeln und zu wissen, welche Möglichkeiten bestehen. Auf diese Weise lassen sich zumindest schmerzhafte Entzündungen vermeiden.

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