2022-12-02

Wundmanagement bei Pflegebedürftigen – wichtige Aspekte und Tipps

Was versteht man unter Wundmanagement? Damit ist die Begleitung der Wunde bis zur vollständigen Heilung gemeint. Zur Sicherheit sollte die Kontrolle bei Unsicherheit durch medizinisches Personal durchgeführt werden. Stark blutende und eiternde Wunden sollten in der Regel immer professionell versorgt werden.

Unterschiedliche Wundarten erfordern dabei unterschiedliche Wundversorgung. Ist die zu pflegende Person nach einem Unfall verletzt oder entstand durch eine Operation eine Wunde? Je nach Ursache entstehen verschiedene Wundheilungsphasen. Bei einer Operation wird die Wunde mit einer Naht verschlossen und sollte regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. In vielen Fällen bedarf es ansonsten keiner weiteren häuslichen Pflege. Sie können die Wunde am Tag nach der Operation vorsichtig von Blutresten und Verunreinigungen mit lauwarmem Wasser und einem sauberen Tuch entfernen, jedoch ohne die Wundränder zu reizen. Danach sollten Sie sich auf wenige Reizungen beschränken. Nach der Nahtentfernung kann noch eine leichte Narbe verbleiben, die ebenfalls mit gepflegt werden sollte.

Wundmanagement – verschiedene Phasen der Wundheilung

Sollte es sich um eine Wunde handeln, die keinen Arztbesuch benötigt, können Sie die Wundversorgung auch im häuslichen Umfeld erledigen. Verschiedene Wundphasen benötigen jedoch unterschiedliche Hilfe. Die erste Wundphase ist von Blutung und Sekretbildung geprägt, während die darauf folgenden Phasen trockener werden und das Zusammenziehen der Wunde verursachen. Im späteren Verlauf werden die Zellen allesamt ausgetauscht, damit das Gewebe wieder elastisch ist.

Reinigen der Wunde – ein wichtiger Schritt beim Wundmanagement

In der ersten Wundheilungsphase steht die Wundreinigung im Vordergrund Ihres Wundmanagements. Diese geht mit der Beurteilung einher, ob die Wundversorgung zu Hause möglich ist oder nicht. Im Zweifel sollten Sie ärztliches oder medizinisches Personal um Rat fragen. Schützen Sie dabei die zu pflegende Person, als auch sich selbst, indem Sie vor Beginn Ihre Hände desinfizieren und gegebenenfalls Handschuhe anziehen. Passende Schutzkleidung finden Sie dabei auch in unseren Pflegeboxen.

Bei der Wundreinigung sollen Fremdkörper, Bakterien und Viren aus der Wunde entfernt werden, damit die Wunde sich nicht infiziert. Sie sollten dies nur so tun, wie medizinisches Personal es Ihnen gezeigt oder erklärt hat und bei eventuellen Fragen erneut den Kontakt zum Fachpersonal suchen. Gehen Sie beim Verschlechtern der Wundsituation besser fachlichen Rat einholen.

Zur Wundreinigung kann mit einem sauberen und lauwarmen nassen Lappen grober Schmutz entfernt werden. Eine anschließende Desinfektion mit Wunddesinfektionsmittel hilft dabei, eine Entzündung der Wunde zu verhindern. Das Mittel zur Desinfektion muss dabei einwirken und durch Luft trocknen. Nach der Wundbehandlung kann eine antiseptische Salbe auf Wunden aufgetragen werden. Das sollte einer der wichtigsten Schritte Ihres Wundmanagements sein. Nutzen Sie jedoch nur Salben, die Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder das medizinische Personal empfohlen hat, um die Wundversorgung nicht zu gefährden.

Mit dem richtigen Wundmanagement die Heilung unterstützen: Wunden verbinden

Eine Wunde verbinden Sie zum Schutz der Wunde und auch um die Wundheilung zu fördern. Verbundene Wunden heilen in der Regel besser, schneller und es entstehen seltener Narben. Zum Verbinden einer Wunde muss diese für ein optimales Wundmanagement vorher gereinigt sein.

  • Ein Pflaster verbindet die Wunde auf einfache Art und Weise und ermöglicht, dass sich ohne viel Zutun eine Wunde schließen kann.

  • Bei einem gebundenen Verband zur Wundversorgung müssen Sie darauf achten, dass dieser weder zu fest noch zu locker sitzt. Ein zu fester Verband ist schlecht für das Wundmanagement, da die Blutzirkulation eingeschränkt wird, während ein zu lockerer Verband durch Verrutschen die Wundversorgung erschwert.

Bei der Durchführung vom Verbandswechsel sollten Sie sich an die Vorgaben der Pflegeanweisungen halten. Ein Verband muss zur optimalen Wundversorgung gerade nach einer Operation regelmäßig zu Hause gewechselt werden. Ein feuchter Verband kann dabei eine Entzündung fördern und ist gerade für Bettlägerige ausgesprochen unangenehm. Am Anfang der Wundheilung nässen alle Wunden noch wesentlich mehr, weshalb Sie zu diesem Zeitpunkt damit rechnen müssen, wesentlich öfter einen Verband zu wechseln. Wenn Sie eine bettlägerige Person betreuen, sollten Sie bei jedem Verbandswechsel für Bewegung der Körperteile sorgen, damit die Wunde optimal mit Blut versorgt werden kann.

Soll eine offene Wunde bei der Heilung unterstützt werden, nehmen Sie am besten eine antiseptische Salbe zur Hilfe, da diese die Wunde feucht hält und über längere Zeit einwirken kann. Dabei spielt im Wundmanagement die Lage und Größe der Wunde eine wichtige Rolle: An leicht zugänglichen Stellen reicht es in der Regel eine Wunde zu desinfizieren, während unter Kleidung ein Verband zur Wundbehandlung besser geeignet ist.

Wie lange braucht eine Wunde zum Heilen?

Sofern Sie im Rahmen des fachgerechten Wundmanagements die Wunde gesäubert und desinfiziert haben, kann diese verbunden werden oder auch offen heilen.

Hinweis: Eine feuchte Wundheilung bedeutet, dass ein Verband oder Pflaster angelegt wird und ein feuchtes Klima um die Wunde herum erzeugt wird.

Durch ein gutes Wundmanagement kann die Wundheilung beschleunigt und eine Infektion verhindert werden. Die Wundheilung dauert mit gutem Wundmanagement mindestens einige Tage, bei größeren Wunden bis zu drei Wochen und bei chronischen Wunden teils wesentlich länger. Gerade ein offenes Bein kann sehr schlecht und langsam heilen, wodurch auch die Wundversorgung wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Dabei gehen Wunden jeweils alle Phasen der Heilung durch. Weitere Aspekte, die die Wundheilung beeinträchtigen, sind:

  • das Alter,

  • Begleiterkrankungen und

  • die Lage der Wunde.

Die Wundheilung beschleunigen Sie mit Salben, Desinfektion und Reinigung – sowie schlussendlich mit Ruhe.

Wundmanagement: Was sie noch zur Unterstützung der Wundheilung tun können

Sie können Wunden reinigen, mit Salben pflegen und die Wunden beobachten. Das Wundmanagement umfasst die persönliche Pflege, aber auch die Beurteilung von Fachpersonal. Vor allem, wenn Sie sich unsicher sind, oder die Wundversorgung nicht gut funktioniert. Wichtig dabei ist, dass Sie immer den Rat vom medizinischen Personal befolgen und damit die Wundheilung unterstützen. Zum optimalen Wundmanagement sollten Sie außerdem gute und geprüfte Materialien benutzen, wie Sie in unseren Pflegeboxen immer dabei sind.

Egal, ob eine Wundversorgung nach einer OP zu Hause oder die Behandlung einer kleinen Verletzung: Bei Unklarheit über die Ursache der Wunde, sollten Sie hinsichtlich des Wundmanagements gegebenenfalls medizinischen Rat einholen, um Krankheiten als Ursache für die Wunden auszuschließen. Beim optimalen Wundmanagement wissen Sie, woher die Verletzung kommt und können in etwa absehen, wann die Wunde verheilt sein wird.

Nehmen Sie sich für die Wundbehandlung ausreichend Zeit und Ruhe, damit Sie Wunde desinfizieren, pflegen und beurteilen können. Außerdem gehört zum guten Wundmanagement ein gutes Gespräch mit der Person in Ihrer Pflege, denn wenn es Ihr seelisch gut geht, wird auch die körperliche Heilung besser vonstattengehen.

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