2023-01-17

Einfach erklärt: Was ist Behandlungspflege?

Einfach erklärt: Was ist Behandlungspflege?

Die meisten Menschen beschäftigen sich kaum mit Themen wie Kranken- und Pflegeversicherungen oder einem professionellen Pflegedienst. Spätestens wenn Sie selbst oder ein Familienmitglied auf zusätzliche Hilfe angewiesen sind, werden Sie mit vielen Begriffen konfrontiert.

Schnell kommen die Fragen auf: "Was ist Behandlungspflege?" oder "Habe ich Anspruch auf Pflege?". In diesem Beitrag erfahren Sie die wichtigsten Informationen, die Sie zu diesem Thema wissen müssen.

Behandlungspflege Definition: Was ist Behandlungspflege?

Die Behandlungspflege kann für Angehörige von Pflegebedürftigen eine stressige und überwältigende Aufgabe sein, denn medizinische Laien stoßen bei dieser Thematik schnell an ihre Grenzen. Die Behandlungspflege ist eine Art der Pflege, die medizinische Vorkenntnisse und ein gewisses Maß an Fachwissen erfordert. Aus diesem Grund kommen die meisten Angehörigen nicht infrage.

Außerdem ist die Behandlungspflege in vielen Fällen nur für kurze Zeit notwendig, z. B. nach einer Operation, während einer Krebsbehandlung oder nach einem Krankenhausaufenthalt, bei dem der Patient einige Tage im Bett bleiben muss. Glücklicherweise ist für die Behandlungspflege kein Pflegegrad erforderlich. Es ist der Arzt, der entscheidet, ob die Behandlungspflege notwendig ist, und ob diese verschrieben wird.

Ein professioneller Pflegedienst kann nach der Verschreibung zum Pflegebedürftigen nach Hause kommen, um die Behandlungspflege durchzuführen. Die Kosten werden von der Kranken- bzw. Pflegeversicherung übernommen.

Die Behandlungspflege kann sich positiv auf den Genesungsprozess auswirken und dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern. Wenn diese richtig durchgeführt wird, können eventuelle Schmerzen und Beschwerden minimiert werden. Zudem kann das Pflegepersonal bei der korrekten Einnahme von wichtigen Medikamenten unterstützen.

Welcher Zeitraum gilt für die Behandlungspflege?

Bei der Behandlungspflege hängt die Dauer der Pflege im Allgemeinen vom Gesundheitszustand des Patienten ab. Für Pflegebedürftige, die zum ersten Mal eine Behandlungspflege verordnet bekommen, ist das Rezept in der Regel 14 Tage lang gültig.

Wenn jedoch eine weitere Pflege erforderlich ist, kann eine Folgebehandlung ausgestellt werden, die über einen längeren Zeitraum gültig ist. Die Dauer der Pflege kann zwischen einem und sechs Monaten liegen, je nach Pflegegrad, der vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) festgelegt wird. Pflegegrad 1 ist die niedrigste Pflegestufe, während Pflegegrad 5 die höchste Pflegestufe ist.

Der MDK beurteilt den Zustand des Patienten und bestimmt den geeigneten Pflegegrad, der sich nach der Schwere der Krankheit oder Verletzung, den Bedürfnissen des Patienten und dem Grad der Pflege richtet, den der Patient benötigt, um eine optimale Gesundheit zu erreichen. Der MDK berücksichtigt auch das Alter des Patienten, seine körperliche und geistige Verfassung sowie die Verfügbarkeit von Familie, Freunden und anderen Unterstützungssystemen.

Habe ich Anspruch auf die Behandlungspflege?

Die Inanspruchnahme von Behandlungspflege kann anfangs viele Fragen aufwerfen, wie beispielsweise "Was ist Behandlungspflege?". Die gute Nachricht ist, dass jede kranken- bzw. pflegeversicherte Person Anspruch auf Behandlungspflege hat, sofern eine ärztliche Anordnung vorliegt. Das heißt, wenn ein Arzt der Meinung ist, dass Sie eine Behandlung benötigen, können Sie die ärztliche Verordnung bei Ihrer Krankenkasse einreichen.

Sobald die ärztliche Anordnung vorliegt, wird ein Mitarbeiter des medizinischen Dienstes der Krankenkasse Sie zu Hause besuchen, um Ihre aktuelle Situation und Ihren Pflegebedarf zu beurteilen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Behandlungspflege nur dann genehmigt wird, wenn weder Sie selbst noch Ihre pflegenden Angehörigen die entsprechenden Leistungen erbringen können.

Es ist wichtig zu wissen, dass Sie für einen Anspruch auf Behandlungspflege nicht unbedingt einen Pflegegrad (früher auch als Pflegestufe bezeichnet) benötigen. Das heißt, auch wenn Sie keinen Pflegegrad haben, können Sie Behandlungspflege erhalten.

Die Vorteile der Kranken- bzw. Pflegeversicherung im Bereich der Behandlungspflege bestehen darin, dass sie die notwendigen Mittel bereitstellen kann, um sicherzustellen, dass Sie die qualitativ hochwertige Pflege erhalten können, die Sie benötigen. Dies kann von der Bereitstellung qualifizierter Pflegedienste, wie einem Pflegedienst, bis hin zur Bereitstellung von Medikamenten oder medizinischen Geräten reichen.

Was ist Behandlungspflege LG1 und LG2?

Die erbrachten Behandlungspflegeleistungen werden in vier Leistungsgruppen unterteilt. Diese Gruppen basieren auf den "Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die ärztliche Verordnung von häuslicher Krankenpflege".

Abkürzungen wie LG1 oder LG2 stehen für Leistungsgruppe 1 oder Leistungsgruppe 2. Je nach Leistungsgruppe fallen verschiedene Aufgaben für den Pflegedienst an.

Leistungsgruppe 1: Was ist Behandlungspflege LG1?

Der Begriff Leistungsgruppe 1 bezieht sich auf eine Reihe von Dienstleistungen im Gesundheitswesen, die nur einen geringen Aufwand erfordern, aber einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Patienten haben können. Zu diesen Dienstleistungen können Blutzuckermessungen, Blutdruckmessungen, die Einstellung des Beatmungsgeräts oder Insulininjektionen gehören. Auch wenn diese Leistungen scheinbar wenig Aufwand erfordern, können sie für viele Patienten den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.

Die Messung des Blutzuckerspiegels ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Diabetes. Sie hilft dabei, festzustellen, wie viel Zucker sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Blutbahn befindet. Dies ist notwendig, um sicherzustellen, dass die richtige Menge Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels im Körper eingesetzt wird. Insulininjektionen gehören ebenfalls zu dieser Leistungsgruppe. Insulin wird zur Regulierung der Glukosemenge im Blutkreislauf eingesetzt.

Eine Messung des Blutdrucks ist ebenfalls sehr relevant, um sicherzustellen, dass das Herz und das Kreislaufsystem richtig funktionieren. Die Messung des Blutdrucks kann helfen, Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Die Einstellung des Beatmungsgeräts ist eine weitere essenzielle Dienstleistung der Gruppe 1. Beatmungsgeräte werden eingesetzt, um Patienten mit Atembeschwerden zu helfen. Diese Geräte können so eingestellt werden, dass die Lungen des Patienten mit der richtigen Luftmenge versorgt werden. Dies trägt dazu bei, dass die pflegebedürftige Person die richtige Menge an Sauerstoff erhält und kann dabei unterstützen, Komplikationen wie Hypoxie oder sogar den Tod zu verhindern.

Leistungsgruppe 2: Was ist Behandlungspflege LG2?

Die Leistungsgruppe 2 umfasst einfache Pflegemaßnahmen, die einen etwas höheren Aufwand erfordern. Dazu gehören das Anziehen von Kompressionsstrümpfen (ab Kompressionsklasse I), dermatologische Bäder und Flüssigkeitsausgleich.

Kompressionsstrümpfe, die auch als Stützstrümpfe bezeichnet werden und dem Träger eine bessere Durchblutung bieten, sind für Menschen mit leichten bis mittelschweren Beinschwellungen gedacht.

Dermatologische Bäder werden in der Regel für Menschen verschrieben, die an Hautkrankheiten wie Ekzemen, Schuppenflechte und Pilzinfektionen leiden. Während eines dermatologischen Bades taucht man in eine warme, mit Medikamenten versetzte Lösung ein, die hilft, Entzündungen zu reduzieren, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die allgemeine Gesundheit der Haut zu verbessern.

Der Flüssigkeitsausgleich ist ein medizinisches Verfahren, das hilft, den Flüssigkeitshaushalt des Körpers zu regulieren. Diese Art der Behandlung trägt dazu bei, die Fähigkeit des Körpers zu verbessern, Elektrolyte und Flüssigkeit zu speichern, die Durchblutung zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren. Sie wird häufig zur Behandlung einer Reihe von Erkrankungen eingesetzt, darunter Herz- und Nierenerkrankungen, Ödeme und Dehydrierung.

Leistungsgruppe 3: Diese Aufgaben übernimmt Ihr Pflegedienst

In der Leistungsgruppe 3 sind die Pflegekräfte für die Durchführung und Überprüfung von Blasenspülungen, das Anlegen oder Wechseln von Kompressionsverbänden und das Einführen, Wechseln oder Entfernen eines Katheters verantwortlich. All diese Aufgaben erfordern entsprechende medizinische Kenntnisse und Sorgfalt.

Die Blasenspülung zum Beispiel ist ein Verfahren, das dazu beiträgt, das Infektionsrisiko zu verringern und die Blase des Pflegebedürftigen gesund zu erhalten.

Kompressionsverbände sind ebenfalls wichtig, um Schwellungen zu reduzieren. Das Pflegepersonal muss beim Anlegen oder Wechseln dieser Verbände darauf achten, dass sie nicht zu eng oder zu locker sitzen. Ein zu lockerer Verband kann beispielsweise zu übermäßigen Schwellungen führen.

Leistungsgruppe 4 bei aufwendigen Fällen

Die Leistungsgruppe 4 beinhaltet Leistungen, die besonders zeitaufwendig sind oder ein hohes Maß an Fachwissen erfordern. Zu diesen Leistungen gehören die Behandlung von Dekubitalgeschwüren des Grades 3, das Legen eines Einlaufs oder das Ersetzen einer Magensonde.

Dekubitalgeschwüre, die auch als Druckgeschwüre bezeichnet werden, gehören zu den schwersten Arten von Hautwunden und können an jeder Stelle des Körpers auftreten, an der die Haut einem ständigen Druck ausgesetzt ist. Um diese Wunden zu behandeln, muss das Pflegepersonal gut geschult sein.

Das Einlegen oder Ersetzen einer Magensonde ist eine weitere Aufgabe, die nicht von Laien durchgeführt werden kann. Es gibt pflegebedürftige Personen, die nicht in der Lage sind, normal zu essen oder zu schlucken. Dank einer Magensonde können diese Menschen ausreichend mit Nahrung versorgt werden. Die Sonden können auch verwendet werden, wenn jemand aufgrund eines medizinischen Problems keine Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen kann.

Was ist delegierbare Behandlungspflege?

Pflegeassistenten und -helfer können unter der Aufsicht einer Fachkraft mit der Qualifikation "Delegierbare Behandlungspflege" Aufgaben der Behandlungspflege wie beispielsweise Kompressionstherapie, Dokumentation, Umgang mit Medikamenten und Injektionen übertragen bekommen. Bei diesen Aufgaben handelt es sich jedoch in den meisten Fällen um leichtere Aufgaben, für die keine aufwendigen Schulungen notwendig sind.

Was ist Behandlungspflege vs. Grundpflege?

Wenn es darum geht, die Pflege und Unterstützung zu erhalten, die für ein gesundes und unabhängiges Leben notwendig ist, gibt es zwei Hauptarten von Pflege- und Hilfsdiensten: Behandlungspflege und Grundpflege. Beide Arten der Pflege sind zwar wichtig, unterscheiden sich aber in ihren Leistungen und in der Art und Weise, wie sie in Anspruch genommen werden. Die Behandlungspflege bezieht sich wie oben beschrieben auf die medizinische Versorgung und Unterstützung.

Die Grundpflege hingegen bezieht sich auf die Leistungen, die notwendig sind, um den Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags zu helfen. Dazu gehören Tätigkeiten wie die Zubereitung von Mahlzeiten, Wäschepflege, Haushaltsführung und Transport. Die Grundpflege wird oft von Familienmitgliedern, Freunden oder bezahlten Pflegekräften geleistet. In einigen Fällen kann die Grundpflege auch von einem Pflegedienst oder einer Langzeitpflegeeinrichtung übernommen werden.

Fazit: Was ist eine Behandlungspflege?

Was ist die Behandlungspflege in wenigen Worten? Die Antwort lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Behandlungspflege ein wichtiger Bestandteil des modernen Gesundheitswesens ist, da sie dazu beiträgt, die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu verbessern und ihnen die Unterstützung gibt, die sie benötigen, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern und zu erhalten.

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